Daniel Hope | News | Berührende Hommage an den Jahrhundertgeiger Yehudi Menuhin

Berührende Hommage an den Jahrhundertgeiger Yehudi Menuhin

Daniel Hope, Yehudi Menuhin
© Eleanor Hope
03.02.2016
Am 22. April 2016 wäre Yehudi Menuhin 100 Jahre alt geworden und bis heute ist sein künstlerisches Vermächtnis einzigartig. Kaum einer kannte den Meister der Violine besser als der britische Geiger Daniel Hope. Aufgewachsen in Menuhins Haus, erst Schüler, später enger musikalischer Freund und Partner des legendären Künstlers, wurde Hope menschlich wie musikalisch stark von Menuhin geprägt. Wie eng diese Beziehung war und welch intensive Bedeutung Menuhin für Hope hatte, zeigt nun das neue Album “My Tribute to Yehudi Menuhin”. Mit einem sorgsam ausgewählten und überaus vielseitigen Programm zollt Hope seinem großen Mentor hier Tribut und zeigt dabei ebenso große Hochachtung wie Emotionalität.

Kindheit in einem Haus voll Musik

Dass Daniel Hope dem Geiger und Dirigenten Yehudi Menuhin schon früh “in den Schoß fiel”, wie Menuhin selbst es nannte, ist einem glücklichen Zufall zu verdanken. Nachdem Hope mit seinen Eltern aus Südafrika ausreisen musste, lebte die Familie in London und benötigte dringend Geld. Da bekam Hopes Mutter das Angebot, als Sekretärin bei Menuhin zu arbeiten – der Beginn einer Zusammenarbeit bis zu Menuhins Tod und der Beginn von Daniel Hopes eigener Geigenkarriere. In Menuhins Haus und Umfeld aufgewachsen, erlebte er die Musik von Anfang an als etwas vollkommen Selbstverständliches. Im Alter von vier Jahren verkündete er schließlich, dass er Geiger werden wolle. Sein Lehrer wurde Yehudi Menuhin und noch heute zieren seine Fingersätze und Anmerkungen viele Noten des brillanten Musikers Daniel Hope. 

Von Antonio Vivaldi über Edward Elgar bis Steve Reich: Beeindruckende stilistische Vielfalt zu Ehren des Meisters

Für sein Album “My Tribute to Yehudi Menuhin” hat Daniel Hope ein Programm von beeindruckender stilistischer Vielfalt zusammengestellt, das sich dem Phänomen Menuhin auf ganz besondere Art und Weise nähert. So finden sich darunter Werke wie Mendelssohns Violinkonzert in d-Moll, das Yehudi Menuhin 1951 erstmals zur Aufführung brachte, oder Stücke wie das Doppelkonzert in a-Moll von Antonio Vivaldi, das Daniel Hope bereits als kleiner Junge mit seinem Lehrer einstudierte. Außerdem sind Kompositionen geschätzter Zeitgenossen Menuhins vertreten, darunter “Salut d’amour” von Edward Elgar oder “Adagio adagio” von Hans Werner Henze. Darüber hinaus ergänzen das bemerkenswerte Album selten gespielte Kleinode wie Steve Reichs “Duet” für zwei Geigen und Streichorchester, John Taveners “Song of the Angel” oder George Enescus “Hora Unirii” – allesamt Stücke, die Yehudi Menuhin sehr am Herzen lagen. “Es gibt in all den Werken kaum eine Passage, bei der ich nicht innehalte und an Menuhin denke”, sagt Daniel Hope über die gewählten Werke und es war ihm ein besonderes Anliegen, der Vielseitigkeit Menuhins in einer eindringlichen programmatischen Gesamtkomposition gerecht zu werden. 

Kraftvoll, virtuos und berührend: Daniel Hope überzeugt mit ausdrucksstarker Interpretation

Mit “My Tribute to Yehudi Menuhin” ist Daniel Hope weit mehr als ein geschliffenes Konzeptalbum gelungen. So ist die Aufnahme vielmehr ein zutiefst persönliches und musikalisch bewegendes Bekenntnis des Geigenvirtuosen zu seinem Mentor Menuhin und darüber hinaus ein faszinierendes Zeugnis seiner Interpretationskunst. Begleitet von Duopartnern wie dem erst 14 Jahre alten Daniel Lozakovitj oder Simos Papanas an der Geige, der Sopranistin Chen Reiss sowie Mitgliedern des Berner und des Berliner Kammerorchesters präsentiert Daniel Hope eine mitreißende und facettenreiche Einspielung, die seinem großen Mentor Yehudi Menuhin alle Ehre macht.
 

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