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Das Gesamtwerk von Sergej Rachmaninoff – Die limitierte Decca-Edition

Rachmaninoff: Sämtliche Werke
© Decca
27.08.2014
Er vollendete die russisch-romantische Tradition und genießt eine so breite Popularität wie kein anderer russischer Komponist. Dabei wäre das kompositorische Schaffen von Sergej Rachmaninoff (1873–1943) beinahe vorzeitig zum Erliegen gekommen. Nach der katastrophalen Uraufführung seiner 1. Symphonie im März 1897 befielen den gerade 24-Jährigen derart gravierende Selbstzweifel, dass er jegliches Zutrauen in seine Fähigkeiten als Komponist verlor.

Heilung mit Hypnose

In seiner Not suchte er Hilfe bei dem Nervenarzt Nikolai Dahl, der ihn ab Januar 1900 mit Hypnose behandelte. Rachmaninoff sollte später über die seinerzeit noch kaum erprobte Behandlungsform schreiben: „Auch wenn es unglaublich erscheint, diese Therapie half mir wirklich. Im Sommer begann ich zu komponieren. Das Material wuchs, und neue musikalische Ideen begannen sich in mir zu regen.“ Er nahm die Arbeit an seinem 2. Klavierkonzert auf, das einen sensationellen Premierenerfolg feierte und sein beliebtestes Werk geblieben ist.

Im Fluss

Nach diesem Durchbruch bereicherte er sämtliche Gattungen um Meisterwerke, die – Rachmaninoff benötigte nicht selten nur wenige Wochen, um größere Formen zu skizzieren – in rascher Folge entstanden. Es seien hier mit der Cello-Sonate (1901), der 2. Symphonie (1908), den Präludien opp. 23, 32 (1903, 1910), der Oper “Der geizige Ritter” (1904), den Chorwerken “Die göttliche Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus” (1910) und “Die Glocken” (1913) sowie den 12 Romanzen aus dem Liederzyklus op. 21 (1902) nur die bekanntesten unter ihnen genannt.

Ruhmreiche Pianistenlaufbahn

Dieser erstaunliche kreative Fluss verengte sich erst, als Rachmaninoff 1917 nach Ausbruch der Oktoberrevolution ins amerikanische Exil ging, wo er schließlich auch verstarb. Bereits seit 1906 hatte er besorgt über die wachsende politische Instabilität Russlands längere Zeitspannen im Ausland verbracht. Dabei machte er international Furore als Pianist, der vor allem eigene Werke interpretierte. Sein Ruhm als Virtuose ist bis heute erhalten geblieben. Er wird zu den bedeutendsten Pianisten gezählt, die jemals gelebt haben.

Späte Schaffensfreude

Von 1919 bis 1925 komponierte Rachmaninoff vor allem Paraphrasen und Transkriptionen, die er bei seinen Konzerten spielte, darunter “Liebesleid” und “Liebesfreud” nach Fritz Kreisler. Die schmerzlich vermisste Nähe zur europäischen Kultur fand er auf einem Anwesen in der Schweiz wieder, das er ab 1930 regelmäßig besuchte. Dort stellte sich mit den Variationenwerken über Themen von Corelli (1931) und Paganini (1934) und der 3. Symphonie (1935/36) noch einmal die alte Schaffenskraft ein.

Mustergültige Decca-Edition

Das Gesamtwerk von Sergej Rachmaninoff erscheint nun in einer limitierten Edition bei Decca. Von den ersten Kompositionen aus der Studienzeit bis zu den letzten Geniestreichen – auf 32 Tonträgern wurden dafür alle Werke zusammengetragen, derer man in den Archiven von Decca habhaft werden konnte. Die Schar der hier versammelten Interpreten ist erlesen, es zählen u.a. Martha Argerich, Vladimir Ashkenzy, Ricardo Chailly, Charles Dutoit, Zoltán Kocsis, Neeme Järvi, André Previn und Swjatoslaw Richter dazu.
Auch Rachmaninoffs phänomenales Klavierspiel wird auf einer CD dokumentiert, die seine legendären “Ampico Piano Recordings (1919–29)” und seine Aufnahmen von Transkriptionen fremder Werke enthält. Eine Bonus-CD mit Anmerkungen des bedeutenden Rachmaninoff-Interpreten Vladimir Ashkenazy rundet diese mustergültige Edition ab.