Kian Soltani | Offizielle Biografie

Biografie

Kian Soltani
© Holger Hage
Aufgrund der Covid−19-Pandemie können wir momentan keine zuverlässigen Aussagen bezüglich der jetzigen und kommenden Spielzeit machen.
»Sein Celloklang ist weich und voll wie Karamel, und er spielt mit angenehmer Wärme … er zieht das Orchester mit sich wie einen Lichtschein um die Flamme einer Kerze.« The Washington Post
Individualität, Ausdruck und Präsenz zeichnen die künstlerischen Fähigkeiten des österreichischen Cellisten Kian Soltani aus. In bemerkenswert kurzer Zeit haben ihn begeisterte Kritiken, aber vor allem Einladungen in große internationale Konzertsäle vom jungen Star zu einem der aufregendsten Musiker seiner Generation gemacht. 2017 wurde Soltanis Rang noch einmal bestätigt, als er nicht nur den begehrten Leonard Bernstein Award des Schleswig-Holstein Musik Festivals (im Februar) und den Credit Suisse Young Artist Award (im Dezember) erhielt, sondern auch einen Exklusivvertrag bei Deutsche Grammophon unterzeichnete (im Juli).
Sein erstes DG-Album, Home, das Werke für Cello und Klavier von Schubert, Schumann und Reza Vali bietet, erschien unter großem Beifall der Kritik im Februar 2018. Seither hat Soltani drei Kammermusik-Alben mit Daniel und Michael Barenboim eingespielt: die Klavierquartette von Mozart, die live im Pierre Boulez Saal mit Yulia Deyneka mitgeschnitten wurden (veröffentlicht im August 2018); sämtliche Klaviertrios von Mozart (2019); und sämtliche Klaviertrios von Beethoven (2020).
Ebenfalls 2020 brachte Soltani ein reines Dvořák-Album heraus. Neben dem Cellokonzert, bei dem er von der Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim begleitet wird, enthält es fünf weitere Stücke des Komponisten in Arrangements für Solocello und Celloensemble (mit Cellisten der Staatskapelle Berlin). Drei dieser Arrangements schuf Soltani selbst: Allegro moderato aus Romantische Stücke op. 75, »Lasst mich allein« aus Vier Lieder op. 82 und »Als die alte Mutter sang« aus Zigeunermelodien op. 55.
Sein neuestes Album, Cello Unlimited, ist eine Huldigung an sein Instrument und eine Reise durch die Filmmusik. Soltani ist hier nicht nur Interpret, sondern auch Arrangeur und Komponist. Er bearbeitete Filmmusiken von unter anderem Hans Zimmer und Howard Shore und spielte bei der Aufnahme jede Stimme selbst ein. Das Album erscheint im Oktober 2021.
Kian Soltani wurde 1992 als Sohn einer persischen Musikerfamilie in Bregenz geboren. Er begann mit vier Jahren Cello zu spielen und trat bereits als 12-Jähriger in die Klasse von Ivan Monighetti ein an der renommierten Musik-Akademie der Stadt Basel. Er blieb 11 Jahre in der Obhut Monighettis und verinnerlichte die Lehren dieses letzten Schülers von Mstislaw Rostropowitsch am Moskauer Konservatorium. Der internationale Durchbruch gelang ihm 2011 im Alter von 19 Jahren mit Debüts im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins und bei der Schubertiade in Hohenems. Weltweit Beachtung fand er im April 2013 als Gewinner des Internationalen Paulo-Cello-Wettbewerbs in Helsinki. 2014 erhielt er ein Stipendium der Anne-Sophie Mutter Stiftung und perfektionierte sein Können weiter als Mitglied des Programms für junge Solisten der Kronberg Academy sowie an der Internationalen Musikakademie in Liechtenstein.
Zusätzlich zu seiner Arbeit als Konzertsolist und Kammermusiker ist Soltani auch erfolgreich tätig als Erster Cellist des West-Eastern Divan Orchestra (WEDO), 2015 gehörte er neben Daniel Barenboim zu den Solisten in Beethovens »Tripelkonzert« bei Auftritten des Orchesters in Berlin, bei den Festspielen in Salzburg und Luzern, den BBC Proms in London und im Teatro Colón in Buenos Aires. Weitere frühe Höhepunkte seiner Karriere sind Tourneen mit Anne-Sophie Mutter und den Mutter’s Virtuosi; seine Mitwirkung bei der Eröffnungswoche des Pierre Boulez Saals in Berlin im März 2017; ein Auftritt mit dem Boston Symphony Orchestra beim Galakonzert in Tanglewood anlässlich Leonard Bernsteins 100. Geburtstag im August 2018; und Debüts unter anderem in der Berliner Staatsoper, der Elbphilharmonie in Hamburg, der Carnegie Hall in New York sowie der Royal Festival Hall und der Cadogan Hall in London.
Zu den Höhepunkten der Saison 2020/21 zählten seine Debüts bei den Münchner Philharmonikern und dem Philharmonischen Orchester Rotterdam; Haydns Cellokonzert Nr. 1 mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France und Myung-Whun Chung; und kammermusikalische Darbietungen bei den Festivals in Schleswig-Holstein und Verbier.
Geplant für den Beginn der Saison 2021/22 sind unter anderem Quartett-Recitals mit Hyeyoon Park, Timothy Ridout und Benjamin Grosvenor in Spanien, Österreich, Italien, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien sowie Schumanns Cellokonzert mit der Staatskapelle Berlin unter Leitung von Daniel Barenboim und mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Maxim Emelyanychev in Rom.
Kian Soltani spielt dank einer großzügigen Leihgabe das »London ex Boccherini 1694« Stradivarius.
8/2021