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Biografie

Hugo Wolf
Hugo Wolf zählt zu den wenigen Komponisten, die ihr ganzes Genie praktisch einer einzigen Form gewidmet haben: Mit Ausnahme einer symphonischen Dichtung, einer Oper und einiger weniger Instrumentalwerke besteht sein gesamtes Ruvre aus Liedern, und der Titel eines Meisters dieser Gattung kann ihm allenfalls von Schubert streitig gemacht werden. Mit 15 Jahren begann der Komponist ein Studium am Wiener Konservatorium (wo er Freundschaft mit Mahler schloss), wurde jedoch bereits nach zwei Jahren aufgrund von (ungerechtfertigten) Anschuldigungen exmatrikuliert. Eine Begegnung mit Wagner hatte entscheidenden Einfluss auf sein kompositorisches Schaffen, aber auch auf seine Tätigkeit als scharfzüngiger Musikkritiker (1884–87), während derer er Partei für den Bayreuther Meister (und gegen dessen “Rivalen” Brahms) ergriff. Wolfs Lieder entstanden in intensiven Schaffensphasen, wobei er sich jeweils auf einen bestimmten Dichter (Eichendorff, Mörike, Goethe) oder eine bestimmte Textsammlung (Spanisches und Italienisches Liederbuch) konzentrierte. Der Kunstliedexperte Eric Sams würdigte seine Leistung mit folgenden Worten: “Seine visionäre Kraft fand ihre Grenze in seiner Konzentration auf die Punkte, wo Musik und Worte sich begegnen oder übereinstimmen. Doch innerhalb dieses definierten Lyrikbereichs kann er nicht nur als groß, sondern als absolut überlegen bezeichnet werden.”