Carl Orff | Offizielle Biografie

Biografie Carl Orff

Carl Orff
Carl Orff (*10.7.1895, München; † 29,3,1982, ebenda) war einer der wichtigen tonalen Komponisten und Pädagogen des 20.Jahrhunderts. Er erhielt als Kind Klavier-, Orgel- und Cellounterricht, sang im Schul- und Kirchenchor und begann unter dem Eindruck von Richard Wagners Opern in München bei Anton Beer-Walbrunn und Hermann Zilcher zu studieren. Bereits damals hegte Orff Interesse an Musikpädagogik, fand aber zunächst Arbeit als Kapellmeister an den Münchner Kammerspielen (1915 – 17), wirkte kurz in Mannheim und Darmstadt und von 1920 an wieder in seiner Heimatstadt. Nach weiteren Studien bei Heinrich Kaminski gründete er gemeinsam mit der Pädagogin Dorothee Günther 1924 eine Schule für Gymnastik, Tanz und Musik, die eine moderne Verbindung von Musik und Bewegung propagierte.

Aus einem ganzheitlichen Klangbewusstsein heraus, arbeitete Orff an einer umfassenden Form der Vermittlung, die als „Schulwerk“ (1930–35) bis heute eine Grundlage des Musikunterrichts ist. Dazu gehörte auch die Entwicklung des perkussiven Orff-Instrumentariums, die er gemeinsam mit dem Instrumentenbauer Karl Maendler vorantrieb. Weitere wichtige Stationen war der Posten als Dirigent des Münchner Bachvereins (1930–33), die Leitung der Meisterklasse für Komposition am Münchner Konservatorium (1950–60), schließlich von 1961 an dien Leitung des neu gegründeten „Orff-Instituts“ am Mozarteum in Salzburg, das sich um die Weiterentwicklung des Schulwerk verdient gemacht hat.

Als Komponist gelang Carl Orff 1934/37 der Durchbruch mit der „Carmina Burana“, der Vertonung mittelalterlicher Vagantendichtung, die er in einem Kodex aus der Bibliothek des Klosters Benediktbeuern gefunden hatte. Neben Wagner vor allem von Claude Debussy, Arnold Schönberg und Igor Stravinsky beeinflusst, lag ihm sowohl bei der Vertonung literarischer Vorlagen etwa von William Shakespeare, Friedrich Hölderlin oder Sophokles als auch bei eigener Dichtung wie „Der Mond – Ein kleines Welttheater“ (1939), „Die Kluge“ (1943), „Die Bernauerin“ (1953) oder dem „Osterspiel“ (1953) und „Weihnachtsspiel“ (1960) daran, mit modernen Gestaltungsmitteln den Eindruck historischer, mythischer, legendärer oder religiöser Empfindungen hervorzurufen. Hinter nahe zu allen seinen Bühnenwerken, Lamenti, aber auch hinter den Instrumentalwerken stand die Vorstellung der Einheit von Musik, Bewegung und Sprache, die er bis hin zu Formen der Improvisation ausweitete.